Heilwasser entsteht wie Mineralwasser aus Niederschlagswasser, das in den Boden einsickert. Auf seinem Jahrzehnte währenden Weg durch die Gesteinsschichten wird das Wasser gefiltert, so dass es eine hohe Reinheit erreicht. Es sammelt sich schließlich in geschützt gelegenen unterirdischen Quellen. Auf seinem Weg in die Tiefe nimmt das Wasser aus dem Gestein wertvolle Mineralstoffe auf. Diesen natürlichen Inhaltsstoffen verdankt Heilwasser seine Wirksamkeit.
Die Bezeichnung Heilwasser darf ein Wasser nur tragen, wenn es aufgrund seiner natürlichen Inhaltsstoffe vorbeugende, lindernde oder heilende Eigenschaften besitzt. Nur Wässer, deren gesundheitliche Wirkungen wissenschaftlich nachgewiesen sind, werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als Heilwässer zugelassen.
Heilwässer können sowohl auf einzelne Organe als auch auf den ganzen Körper wirken und bieten damit einen ganzheitlichen Nutzen für Gesundheit und Wohlbefinden.
Heilwässer können gezielt im Rahmen einer mehrwöchigen Trinkkur angewendet werden, in der Regel darf man sie aber auch täglich in größeren Mengen konsumieren. Über die Anwendungsgebiete und mögliche Gegenanzeigen informiert das Flaschenetikett; dort finden sich auch Trinkempfehlungen.
Unser Land ist durch seine Geologie reich an unterirdischen natürlichen Heilquellen. 34 verschiedene in Flaschen abgefüllte Heilwässer sind in Deutschland erhältlich. Je nach Quellgebiet unterscheiden sie sich in ihren Inhaltsstoffen und dementsprechend auch in ihrer Wirkung und den Anwendungsgebieten.
Als Naturheilmittel enthalten Heilwässer in der Regel viele Mineralstoffe. Wie viele und welche natürlichen Inhaltsstoffe ein Heilwasser aufweist, hängt von den Gesteinsschichten ab, die es durchlaufen hat.
Heilwässer, die von Natur aus Calcium enthalten, stammen aus Kalkgestein. Wenn ein Heilwasser dagegen gipshaltige Gesteinsschichten durchwandert hat, nimmt es Sulfat auf. Durchfließt es unterirdische Salzablagerungen der Urmeere, reichert es sich mit Chlorid und Natrium an. In Regionen mit vulkanischer Vorgeschichte, wie der Eifel, entstehen Heilwässer mit Hydrogencarbonat. Die Quelle von St. Gero Heilwasser liegt in einer Gegend der Vulkaneifel, für die eine geologische Besonderheit typisch ist: Hier trifft in der Tiefe Kohlensäure vulkanischen Ursprungs auf Dolomit, ein calcium- und magnesiumhaltiges Kalkgestein. Dadurch enthält das Heilwasser St. Gero sowohl Calcium als auch Magnesium und Hydrogencarbonat.
Bei jedem Heilwasser kann man auf dem Etikett nachlesen, welche Mineralstoffe und anderen natürlichen Inhaltsstoffe es enthält und in welcher Menge sie enthalten sind. Dort erhält man auch genaue Informationen, für welche Anwendungsgebiete das Heilwasser zugelassen ist, also z.B. zur Besserung der Calcium- und Magnesiumversorgung oder zur Anregung der Verdauung. Außerdem ist auf dem Etikett vermerkt, falls es sogenannte Gegenanzeigen gibt, also Fälle, in denen das Heilwasser nicht oder nur in kleinen Mengen getrunken werden sollte. Heilwässer können in der Regel uneingeschränkt getrunken werden. Eine der wenigen Ausnahmen sind Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen generell nur wenig Flüssigkeit vertragen. Auf dem Etikett erfährt man darüber hinaus, welche Trinkmenge (Dosierung) empfohlen wird.
Heilwässer mit viel Calcium (mindestens 250 mg/l***) stabilisieren die Knochen und helfen, Osteoporose vorzubeugen. Außerdem unterstützen sie die Behandlung chronischer Harnwegsinfekte/Blasenentzündungen.
Calcium
Tagesbedarf: 800 mg* (Jugendliche/ Frauen in und nach den Wechseljahren: 1.200 mg, Schwangere und Stillende 1.000 mg, bei Osteoporose: 1.200 bis 1.500 mg)**
Kinder und Jugendliche haben einen erhöhten Calciumbedarf, so lange die Knochen noch im Wachstum begriffen sind. In fortschreitendem Alter beginnt der Abbau der Knochenmasse. Dieser Prozess wird beschleunigt durch den sinkenden Östrogenspiegel während der Wechseljahre. Um Osteoporose vorzubeugen und bei Osteoporose empfiehlt sich daher eine erhöhte Calciumzufuhr. Sportler sollten auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium achten, da der Körper beim Schwitzen Calcium verliert.
Calciummangel: kann zu einer Demineralisierung der Knochen führen, die Knochen schwächen und langfristig Osteoporose zur Folge haben; kann die Muskel- und Nervenfunktion beeinträchtigen.
* Quelle: laut gesetzlichen Vorgaben
** Quelle: DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr 2013
Heilwässer mit viel Magnesium (mindestens 100 mg/l) sorgen für eine ausreichende Magnesiumversorgung bei einer Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 2,0l / Tag. Ein Magnesiummangel kann z.B. Muskelkrämpfe und Migräne auslösen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat magnesiumreiche Heilwässer als wirksam anerkannt zur Behebung eines Magnesiummangels und bei erhöhtem Magnesiumbedarf (z.B. bei Leistungssport, in der Wachstumsperiode, während der Schwangerschaft und Stillzeit).
Magnesium
Tagesbedarf: 375 mg* (Frauen 300 mg, Männer 350 mg, Jugendliche 400 mg, Kinder altersabhängig 80 bis 310 mg)**
Männer benötigen aufgrund ihrer höheren Muskel- und Knochenmasse mehr Magnesium als Frauen. Auch Menschen, die viel Sport treiben bzw. körperlich schwer arbeiten, haben einen erhöhten Magnesiumbedarf, da der Körper den Mineralstoff mit dem Schweiß verliert. Hoch ist der Magnesiumbedarf auch während der Schwangerschaft und der Stillzeit sowie bei Stress.
Magnesiummangel: kann zu Verspannungen, Wadenkrämpfen und Herz-Kreislauf-Problemen führen; kann Kopfschmerzen und Migräne verursachen.
* Quelle: laut gesetzlichen Vorgaben
** Quelle: DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr 2013.
Hydrogencarbonat ist ein natürlicher Säurepuffer. Daher kann Heilwasser mit mindestens 1.300 mg/l*** Hydrogencarbonat – man nennt es auch basisches Heilwasser – Abhilfe schaffen bei zu viel Magensäure. Da Hydrogencarbonat auch den Harn neutralisiert, kann es zudem bei Harnwegsinfekten helfen und der Entstehung bestimmter Harnsteine vorbeugen.
Hydrogencarbonat
Tagesbedarf: keine Mengenempfehlung
Heilwässer mit viel Sulfat (mindestens 1.200 mg/l***) können auf sanfte Weise bei Verdauungsbeschwerden und Verstopfung helfen. Auch bei Erkrankungen der Galle oder der Bauchspeicheldrüse wird Sulfat eingesetzt.
Sulfat
Tagesbedarf: keine Mengenempfehlung
Fluoridhaltige Heilwässer (ab 1 mg/l***) können einen Fluoridmangel ausgleichen und zum Schutz vor Karies beitragen.
Fluorid
Tagesbedarf: 3,5 mg* (Frauen 3,1 mg, Männer 3,8 mg)**
* Quelle: laut gesetzlichen Vorgaben
** Quelle: DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr 2013.
Dieser Mineralstoff ist vor allem wichtig für sportlich Aktive und alle, die körperlich hart arbeiten. Beim Schwitzen verliert der Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe. Heilwässer mit mindestens 200 mg Natrium*** pro Liter sorgen für einen schnellen Ausgleich der Flüssigkeitsverluste.
Natrium
Tagesbedarf: 550 mg*
Natriummangel: kann zu Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt führen, kann Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und Konzentrationsstörungen auslösen.
*Quelle: DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr 2013.
Sie ist nicht nur erfrischend, Kohlensäure (ab 1.000 mg/l bzw. 2.000 mg/l***) regt auch auf sanfte Weise die Verdauung an, fördert die Harnausscheidung und beugt Blasenentzündungen (Harnwegsinfekten) vor.
Kohlensäure
Tagesbedarf: keine Mengenempfehlung
***Quelle: Heilwasser-Monographien
Heilwasser mit viel | Erforderliche Wirkstoffmenge | Anwendung |
Hydrogencarbonat HCO3- | über 1.300 mg/Liter | Übersäuerung, Sodbrennen, funktionelle Magen-Darmerkrankungen, Reizmagen, Harnwegsinfekte, bestimmte Harnsteine, Störungen des Harnsäurestoffwechsels, Störungen des Fettstoffwechsels |
Sulfat SO42- | über 1.200 mg/Liter | Darmträgheit, Reizdarm, funktionelle Erkrankungen von Galle und Bauchspeicheldrüse, Harnwegsinfekte |
Calcium Ca2+ | über 250 mg/Liter | Calciummangel, Osteoporose, Harnwegsinfekte, bestimmte Harnsteine |
Magnesium Mg2+ | über 100 mg/Liter | Magnesiummangel, Muskelkrämpfe (z.B. beim Sport), Harnwegsinfekte, bestimmte Harnsteine |
Fluorid F- | über 1 mg/Liter | Vorbeugung von Karies, Fluoridmangel |
Kohlendioxid CO2 (Kohlensäure) | über 1.000 bzw. 2000 mg/Liter | Anregung der Magen-Darm-Funktion, Förderung der Harnausscheidung (Diurese), Harnwegsinfekte |
Quelle: www.heilwasser.com bzw. Heilwasser-Monographien lt. Bekanntmachungen des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes über die Zulassung und Registrierung von Arzneimitteln (Aufbereitungsmonographien für den humanmedizinischen Bereich, jeweils veröffentlicht im Bundesanzeiger in den Jahren 1989 bis 1994)
Umfassende Informationen zu Heilwasser, den Inhaltsstoffen, Anwendungsgebieten und gesundheitlichen Wirkungen und zur regionalen Verteilung der verschiedenen Heilwässer bietet auch die Website www.heilwasser.com der Deutschen Heilbrunnen. In dieser Interessengemeinschaft ist auch der Gerolsteiner Brunnen mit St. Gero Heilwasser Mitglied.
Wer mehr über Heilwässer wissen möchte, erhält praxisnahe, auch für Laien verständliche Informationen in dem soeben erschienenen Buch „Heilwasser. Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden“ der Ernährungswissenschaftlerin Corinna Dürr. (ISBN 978-3-8174-9344-9)
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das Etikett und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.