wasser quelle in der natur

Inhaltsstoffe von St. Gero Heilwasser

Heilwasser ist eines der ältesten Naturheilmittel der Welt. Schon in der Antike kannten Ärzte die Heilkraft des Wassers – auch Trinkkuren haben eine lange Tradition. Heilwässer können auf natürliche Weise helfen, die Gesundheit zu fördern. Ihre vorbeugende, lindernde oder heilende Wirkung müssen Heilwässer nachweisen.

TypologieInhaltsstoffeAnwendung

Was ist Heilwasser?

frau trinkt heilwasser

Heilwasser entsteht wie Mineralwasser aus Niederschlagswasser, das in den Boden einsickert. Auf seinem Jahrzehnte währenden Weg durch die Gesteinsschichten wird das Wasser gefiltert, so dass es eine hohe Reinheit erreicht. Es sammelt sich schließlich in geschützt gelegenen unterirdischen Quellen. Auf seinem Weg in die Tiefe nimmt das Wasser aus dem Gestein wertvolle Mineralstoffe auf. Diesen natürlichen Inhaltsstoffen verdankt Heilwasser seine Wirksamkeit.

Heilwasser muss seine Wirkung nachweisen

Die Bezeichnung Heilwasser darf ein Wasser nur tragen, wenn es aufgrund seiner natürlichen Inhaltsstoffe vorbeugende, lindernde oder heilende Eigenschaften besitzt. Nur Wässer, deren gesundheitliche Wirkungen wissenschaftlich nachgewiesen sind, werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als Heilwässer zugelassen.

Heilwässer können sowohl auf einzelne Organe als auch auf den ganzen Körper wirken und bieten damit einen ganzheitlichen Nutzen für Gesundheit und Wohlbefinden. 

Geeignet als Trinkkur und für die tägliche Anwendung

Heilwässer können gezielt im Rahmen einer mehrwöchigen Trinkkur angewendet werden, in der Regel darf man sie aber auch täglich in größeren Mengen konsumieren. Über die Anwendungsgebiete und mögliche Gegenanzeigen informiert das Flaschenetikett; dort finden sich auch Trinkempfehlungen.

Unterschiede bei Heilwässern

Unser Land ist durch seine Geologie reich an unterirdischen natürlichen Heilquellen. 34 verschiedene in Flaschen abgefüllte Heilwässer sind in Deutschland erhältlich. Je nach Quellgebiet unterscheiden sie sich in ihren Inhaltsstoffen und dementsprechend auch in ihrer Wirkung und den Anwendungsgebieten.

Die Gesteinsschichten bestimmen, was im Heilwasser drinsteckt

Als Naturheilmittel enthalten Heilwässer in der Regel viele Mineralstoffe. Wie viele und welche natürlichen Inhaltsstoffe ein Heilwasser aufweist, hängt von den Gesteinsschichten ab, die es durchlaufen hat.

Wo Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat herkommen

Heilwässer, die von Natur aus Calcium enthalten, stammen aus Kalkgestein. Wenn ein Heilwasser dagegen gipshaltige Gesteinsschichten durchwandert hat, nimmt es Sulfat auf. Durchfließt es unterirdische Salzablagerungen der Urmeere, reichert es sich mit Chlorid und Natrium an. In Regionen mit vulkanischer Vorgeschichte, wie der Eifel, entstehen Heilwässer mit Hydrogencarbonat. Die Quelle von St. Gero Heilwasser liegt in einer Gegend der Vulkaneifel, für die eine geologische Besonderheit typisch ist: Hier trifft in der Tiefe Kohlensäure vulkanischen Ursprungs auf Dolomit, ein calcium- und magnesiumhaltiges  Kalkgestein. Dadurch enthält das Heilwasser St. Gero sowohl Calcium als auch Magnesium und Hydrogencarbonat.


Heilwasser Etikett: Inhaltsstoffe und Wirkungen

Heilwasser: Alles Wichtige steht auf dem Etikett

Bei jedem Heilwasser kann man auf dem Etikett nachlesen, welche Mineralstoffe und anderen natürlichen Inhaltsstoffe es enthält und in welcher Menge sie enthalten sind. Dort erhält man auch genaue Informationen, für welche Anwendungsgebiete das Heilwasser zugelassen ist, also z.B. zur Besserung der Calcium- und Magnesiumversorgung oder zur Anregung der Verdauung. Außerdem ist auf dem Etikett vermerkt, falls es sogenannte Gegenanzeigen gibt, also Fälle, in denen das Heilwasser nicht oder nur in kleinen Mengen getrunken werden sollte. Heilwässer können in der Regel uneingeschränkt getrunken werden. Eine der wenigen Ausnahmen sind Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen generell nur wenig Flüssigkeit vertragen. Auf dem Etikett erfährt man darüber hinaus, welche Trinkmenge (Dosierung) empfohlen wird.

Wichtige Inhaltsstoffe von Heilwässern allgemein

Wasser im Glas

Calcium: Stärkt die Knochen

Heilwässer mit viel Calcium (mindestens 250 mg/l***) stabilisieren die Knochen und helfen, Osteoporose vorzubeugen. Außerdem unterstützen sie die Behandlung chronischer Harnwegsinfekte/Blasenentzündungen.

Calcium

  • sorgt für den Knochenaufbau und stabile Knochen
  • wirkt Osteoporose entgegen
  • stärkt die Zähne
  • unterstützt die Blutgerinnung und Reizübertragung
  • steuert Nervenimpulse
  • stabilisiert den Herzschlag

Tagesbedarf: 800 mg*  (Jugendliche/ Frauen in und nach den Wechseljahren: 1.200 mg,  Schwangere und Stillende 1.000 mg, bei Osteoporose: 1.200 bis 1.500 mg)**
Kinder und Jugendliche haben einen erhöhten Calciumbedarf, so lange die Knochen noch im Wachstum begriffen sind. In fortschreitendem Alter beginnt der Abbau der Knochenmasse. Dieser Prozess wird beschleunigt durch den sinkenden Östrogenspiegel während der Wechseljahre. Um Osteoporose vorzubeugen und bei Osteoporose empfiehlt sich daher eine erhöhte Calciumzufuhr. Sportler sollten auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium achten, da der Körper beim Schwitzen Calcium verliert.

Calciummangel: kann zu einer Demineralisierung der Knochen führen, die Knochen schwächen und langfristig Osteoporose zur Folge haben; kann die Muskel- und Nervenfunktion beeinträchtigen.

* Quelle: laut gesetzlichen Vorgaben
** Quelle: DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr 2013


Magnesium: Wichtig für Muskeln und Nerven

Heilwässer mit viel Magnesium (mindestens 100 mg/l) sorgen für eine ausreichende Magnesiumversorgung bei einer Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 2,0l / Tag. Ein Magnesiummangel kann z.B. Muskelkrämpfe und Migräne auslösen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat magnesiumreiche Heilwässer als wirksam anerkannt zur Behebung eines Magnesiummangels und bei erhöhtem Magnesiumbedarf (z.B. bei Leistungssport, in der Wachstumsperiode, während der Schwangerschaft und Stillzeit).

Magnesium

  • ist wichtig für Herz und Kreislauf, Nerven und den Energiestoffwechsel
  • steuert die Arbeit der Muskeln
  • hilft bei Unruhe, Leistungsschwäche
  • fördert die Konzentrationsfähigkeit
  • ist wichtig für gesunde Knochen und Zähne

Tagesbedarf: 375 mg* (Frauen 300 mg, Männer 350 mg, Jugendliche 400 mg, Kinder altersabhängig 80 bis 310 mg)**

Männer benötigen aufgrund ihrer höheren Muskel- und Knochenmasse mehr Magnesium als Frauen. Auch Menschen, die viel Sport treiben bzw. körperlich schwer arbeiten, haben einen erhöhten Magnesiumbedarf, da der Körper den Mineralstoff mit dem Schweiß verliert. Hoch ist der Magnesiumbedarf auch während der Schwangerschaft und der Stillzeit sowie bei Stress.

Magnesiummangel: kann zu Verspannungen, Wadenkrämpfen und Herz-Kreislauf-Problemen führen; kann Kopfschmerzen und Migräne verursachen.

* Quelle: laut gesetzlichen Vorgaben
** Quelle: DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr 2013.


Hydrogencarbonat: Hilfreich bei Übersäuerung und Blasenentzündung

Hydrogencarbonat ist ein natürlicher Säurepuffer. Daher kann Heilwasser mit mindestens 1.300 mg/l***  Hydrogencarbonat – man nennt es auch basisches Heilwasser – Abhilfe schaffen bei zu viel Magensäure. Da Hydrogencarbonat auch den Harn neutralisiert, kann es zudem bei Harnwegsinfekten helfen und der Entstehung bestimmter Harnsteine vorbeugen.

Hydrogencarbonat

  • neutralisiert Säuren
  • reguliert den Säure-Basen-Haushalt
  • reguliert die Verdauung und den Stoffwechsel
  • beugt Blasenentzündungen vor und kann bei Blasenentzündungen helfen
  • hilft bei Übersäuerung und Völlegefühl
  • beugt der Entstehung von Harnsteinen vor

Tagesbedarf: keine Mengenempfehlung


Sulfat: Fördert die Verdauung

Heilwässer mit viel Sulfat (mindestens 1.200 mg/l***) können auf sanfte Weise bei Verdauungsbeschwerden und Verstopfung helfen. Auch bei Erkrankungen der Galle oder der Bauchspeicheldrüse wird Sulfat eingesetzt.

Sulfat

  • fördert die Verdauung, hilft bei Verstopfung
  • regt Leber, Galle und die Bauchspeicheldrüse an
  • unterstützt die Behandlung chronischer Harnwegsinfekte
  • beugt der Entstehung bestimmter Harnsteine vor

Tagesbedarf: keine Mengenempfehlung


Fluorid: Gut für die Zähne

Fluoridhaltige Heilwässer (ab 1 mg/l***) können einen Fluoridmangel ausgleichen und zum Schutz vor Karies beitragen.

Fluorid

  • schützt vor Karies

Tagesbedarf: 3,5 mg* (Frauen 3,1 mg, Männer 3,8 mg)**

* Quelle: laut gesetzlichen Vorgaben
** Quelle: DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr 2013.


Natrium: Wichtig für körperlich Aktive

Dieser Mineralstoff ist vor allem wichtig für sportlich Aktive und alle, die körperlich hart arbeiten. Beim Schwitzen verliert der Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe. Heilwässer mit mindestens 200 mg Natrium*** pro Liter sorgen für einen schnellen Ausgleich der Flüssigkeitsverluste.

Natrium

  • reguliert den Wasserhaushalt
  • unterstützt die Muskelfunktion
  • leitet Nervenimpulse weiter

Tagesbedarf: 550 mg*

Natriummangel: kann zu Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt führen, kann Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und Konzentrationsstörungen auslösen.

*Quelle: DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr 2013.


Kohlensäure: Beugt Blasenentzündungen vor

Sie ist nicht nur erfrischend, Kohlensäure (ab 1.000 mg/l bzw. 2.000 mg/l***) regt auch auf sanfte Weise die Verdauung an, fördert die Harnausscheidung und beugt Blasenentzündungen (Harnwegsinfekten) vor.

Kohlensäure

  • regt die Verdauung an
  • fördert die Harnausscheidung
  • beugt Blasenentzündungen vor

Tagesbedarf: keine Mengenempfehlung

***Quelle: Heilwasser-Monographien

Anwendungsgebiete von Heilwässern im Überblick

Heilwasser mit viel

Erforderliche Wirkstoffmenge

Anwendung

Hydrogencarbonat

HCO3-

über 1.300 mg/Liter

Übersäuerung, Sodbrennen, funktionelle Magen-Darmerkrankungen, Reizmagen, Harnwegsinfekte, bestimmte Harnsteine, Störungen des Harnsäurestoffwechsels, Störungen des Fettstoffwechsels

Sulfat SO42-

über 1.200 mg/Liter

Darmträgheit, Reizdarm, funktionelle Erkrankungen von Galle und Bauchspeicheldrüse, Harnwegsinfekte

Calcium Ca2+

über 250 mg/Liter

Calciummangel, Osteoporose, Harnwegsinfekte, bestimmte Harnsteine

Magnesium Mg2+

über 100 mg/Liter

Magnesiummangel, Muskelkrämpfe (z.B. beim Sport), Harnwegsinfekte, bestimmte Harnsteine

Fluorid  F-

über 1 mg/Liter

Vorbeugung von Karies, Fluoridmangel

Kohlendioxid CO2

(Kohlensäure)

über 1.000 bzw. 2000 mg/Liter

Anregung der Magen-Darm-Funktion, Förderung der Harnausscheidung (Diurese), Harnwegsinfekte

 

Quelle: www.heilwasser.com bzw. Heilwasser-Monographien lt. Bekanntmachungen des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes über die Zulassung und Registrierung von Arzneimitteln (Aufbereitungsmonographien für den humanmedizinischen Bereich, jeweils veröffentlicht im Bundesanzeiger in den Jahren 1989 bis 1994)


Mehr zu Heilwasser

Umfassende Informationen zu Heilwasser, den Inhaltsstoffen, Anwendungsgebieten und gesundheitlichen Wirkungen und zur regionalen Verteilung der verschiedenen Heilwässer bietet auch die Website www.heilwasser.com der Deutschen Heilbrunnen. In dieser Interessengemeinschaft ist auch der Gerolsteiner Brunnen mit St. Gero Heilwasser Mitglied.

Wer mehr über Heilwässer wissen möchte, erhält praxisnahe, auch für Laien verständliche Informationen in dem soeben erschienenen Buch „Heilwasser. Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden“ der Ernährungswissenschaftlerin Corinna Dürr. (ISBN 978-3-8174-9344-9)


 

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das Etikett und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.